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Die „Sommernachtsträume“: Verzaubernde Abende voller Musik und Poesie

Die Tradition der Sommernachtsträume setzt sich dieses Jahr fort und bringt eine langjährige Geschichte mit sich, die sogar bis zu den Stadtpatronen reicht.
Markus Karas
Datum:
16. Juli 2021
Von:
Antonia Wojaczek

Der Sommer wird musikalisch. Im neueröffneten Kreuzgang des Bonner Münsters finden die „Sommernachtsträume“ statt. Unter der Organisation von Regional- und Münsterkantor Markus Karas kann man an vier Abenden im August die Mischung aus Musik und Poesie erleben. Über 60 Minuten hinweg wird eine Geschichte erzählt und musikalisch begleitet, wobei der Musikanteil überwiegt und die Texte als Bindeglied zwischen den Stücken fungieren. Somit ergibt sich ein kohärentes Gesamtwerk und nicht nur lose aneinander gereihte Lieder.
Jeder Donnerstagabend nimmt eine andere musikalische Epoche in den Blick - für jeden Geschmack ist etwas dabei, aber auch die Möglichkeit, Neues für sich entdecken zu können, besteht.

Den Beginn macht am 5. August mit original irisch-gälischer Folkmusik, die auch aus theologischer Sicht spannend ist. So kamen Wandermönche wie Columban, die das Christentum mit in die Welt hinaustrugen, aus Irland und begannen ihre Mission dort.
Die musikalische Reise geht am 12. August weiter in die Zeit des Mittelalters, also die Epoche, in der der Kreuzgang des Bonner Münsters erbaut worden ist. Der Zuschauer wird durch das Mittelalter hindurch bis in die Renaissance hinein mitgenommen.
Der dritte Sommernachtstraum am 19. August steht ganz unter dem Motto der französischen Romantik und des Impressionismus.
Den Abschluss bildet schließlich der 26. August, an dem Barockmusik aus England und aus Italien präsentiert werden.

Der Kreuzgang als ergänzende Rahmenkulisse

Den Kreuzgang als Veranstaltungsort zu wählen, hat besondere Gründe. An kaum einem anderen Ort in Bonn ist eine so besondere Atmosphäre aus Ruhe und Geschichte zu spüren. Mediterranes Flair wie in der Toskana wird vermittelt für alle, die nicht verreisen können. So schließt sich auch der Kreis zur Geschichte des Bonner Münsters, da die beiden Stadtpatrone Cassius und Florentius römische Legionäre waren. 
Der Kreuzgang steht bei den Sommernachtsträumen im Mittelpunkt und wird mit Musik untermalt. Diese sollte laut Karas auch nicht zu laut sein, denn sie muss zur stillen und beruhigenden Stimmung des Kreuzganges passen. Außerdem sollen die Menschen diesen auch vor allem visuell erleben können. Deswegen werden die Plätze für Musiker und Gäste so geplant sein, dass die Blicke auf die romanischen Arkaden des Kreuzgangs gerichtet sind.

Die Sommernachtsträume gibt es seit 2003, verrät Markus Karas. Damals wurden sie initiiert zum 850-jährigen Jubiläum der Fertigstellung des Hochchors, also zur „Kirchweih“. Man wollte das Münster für alle erlebbar machen und setzte den Kreuzgang, der zu der Zeit fast ungenutzt war, in den Fokus. Die Idee war, offene kulturelle Formate anzubieten, gemischt aus Musik, Schauspiel und Tanz. Entwickelt von einem Tänzer, der auch promovierter Musikwissenschaftler war, fanden die Sommernachtsträume als Format einer kulturübergreifenden Serenade statt, zunächst jährlich, dann im Wechsel mit den sommerlichen Orgelkonzerten. Diese können nächstes Jahr im August wieder besucht werden, im Zwei-Jahres-Rhythmus mit den Sommernachtsträumen, die dann 2023 erneut angeboten werden.

Eine Bandbreite an kulturellem Erlebnis

Die Organisation der Sommernachtsträume liegt komplett in den Händen Karas‘, nur nicht die Ausführung. So bilden immer zwei Musiker ein Duo, begleitet von einem Vorleser. Dadurch, dass es keine Wiederholung gibt, jeder Abend also gänzlich anders ist, und verschiedenste Charaktere mitwirken, entsteht eine Bandbreite an kulturellem Erlebnis. Markus Karas fügt hinzu, dass ihm die Sommernachtsträume auch aufgrund der persönlichen Bindungen, die zu fast allen ausführenden Musikern bestehen, besonders am Herzen liegen.

Eingeladen zu kommen ist jeder, der den „fantastisch restaurierten und mit den neuen floralen Akzenten ausgestatteten Kreuzgang des Bonner Münsters mit wunderschöner Musik und dazu passenden Texten“ erleben will, fasst Karas zusammen. Da das Format erst 2023 wieder angeboten werden wird, sollte man es auf keinen Fall verpassen.

Wer dabei sein möchte, kann sich entweder an der Abendkasse ab 19:15 Uhr (Beginn der Veranstaltung ist 20 Uhr) eine Karte kaufen oder sich auch schon vorab ein Ticket über Bonnticket sichern:

5. August:
https://www.bonnticket.de/details/?evId=2452306&referer_info=bt_partner

12. August:
https://www.bonnticket.de/details/?evId=2454567&referer_info=bt_partner

19. August:
https://www.bonnticket.de/details/?evId=2454568&referer_info=bt_partner

26. August:
https://www.bonnticket.de/details/?evId=2454569&referer_info=bt_partner

 

Es besteht außerdem die Möglichkeit, sich aktiv der Organisation zu beteiligen. Wer ehrenamtlich beim Auf- und Abbau, an der Kasse oder in der technischen Durchführung mithelfen möchte, kann sich gerne unter ehrenamt@bonner-muenster.de melden.