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Stadtdekanat bestürzt über den Tod des Jesuitenprovinzials

Stadtdechant zum Tod von Pater Siebner SJ
P. Johannes Siebner SJ
Datum:
16. Juli 2020
Von:
Pressestelle

Die katholische Kirche in Bonn hat mit großer Bestürzung die Nachricht vom Tod des Provinzials der Deutschen Jesuiten aufgenommen. Wie der Orden bekannt gab, erlag Pater Johannes Siebner den Folgen einer schweren Tumorerkrankung. Von 2011 bis 2017 war der 58-jährige Pater als Rektor des Jesuitenkollegs in Bad Godesberg tätig. Als Leiter des Aloisiuskollegs hatte er sich maßgeblich auch mit der Aufarbeitung des Missbrauchsskandals zu befassen. Kurz zuvor waren entsprechende Vorwürfe öffentlich geworden und hatten das Kolleg und die Bonner Gesellschaft erschüttert.

„Pater Siebner war von den Schilderungen der Opfer tief erschüttert und ehrlich um Aufklärung bemüht. Auch hat er Veränderungen im Kolleg auf den Weg gebracht, die weiteren Missbrauch wirksam vorbeugen sollten.“ erinnert sich Stadtdechanten Dr. Picken. Er war zur gleichen Zeit Pfarrer und Dechant von Bad Godesberg. In persönlichen Gesprächen wäre immer wieder deutlich geworden, wie sehr die Konfrontation mit den Schicksalen der Missbrauchsopfer ihm an die Substanz gegangen sei, so Dr. Picken weiter. Niemand in Bad Godesberg habe mit ihm die Aufgabe tauschen wollen. „Pater Siebner hat sich dieser Herausforderung aber mit großer Sensibilität und Verlässlichkeit gestellt und damit die Grundlage dafür gelegt, dass das Kolleg einen Weg in die Zukunft habe finden können. Auch sei er immer intensiv darum bemüht gewesen, den Kontakt des Ordens und der Schule in die Stadtgesellschaft sicher zu stellen. Ein herausragendes Beispiel dafür sei das Engagement des Aloisiuskollegs in der Flüchtlingskrise gewesen.

„Der Jesuitenorden verliert mit Pater Siebner einen führungsstarken Mitbruder und einen leidenschaftlichen Seelsorger. Als Katholische Kirche in Bonn sprechen wir dem Jesuitenorden und seiner Kommunität in Bad Godesberg unser aufrichtiges Beileid aus. Wir werden des Verstorbenen im Gebet gedenken,“ so Stadtdechant Dr. Picken.