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Stellungnahme zum Thema Missbrauch:Stadtdechant fordert totale Transparenz und Konsequenz

Dr. Wolfgang Picken fordert vom Erzbistum Köln Transparenz und Konsequenz bei der Aufarbeitung des MIssbrauchsskandals. Er sieht die Stimmung in den Gemeinden auf dem Tiefpunkt. Bericht bei katholisch.de und domradio.de
Datum:
13. Jan. 2021
Von:
Ayla Jacob

In der Vergangenheit hat sich Bonns Stadtdechant Dr. Wolfgang Picken schon häufiger mit den Themen Kindeswohl, Misshandlung und Sexualisierte Gewalt auseinandergesetzt. Auch der Missbrauchsskandal und seine Folgen wurden thematisiert – unter anderem in seinem täglichen Podcast und auf katholisch.de. 

„Der jüngste Skandal um die Aufklärung des Missbrauchs in der Kirche hat die Gemeinden zusätzlich erschüttert“, stellte der Stadtdechant fest. In der gegenwärtigen Lage der Kirche kann es laut Picken nur totale Transparenz geben, der totale Konsequenz folgen müsse. Schon jetzt stelle sich die Frage, „warum die Verantwortlichen, denen doch bewusst sein muss, dass sie sich schuldig gemacht haben, auf die Veröffentlichung eines Gutachtens warten, anstatt sofort tätig zu werden und die Konsequenzen aus ihren Verfehlungen zu ziehen“. Auf diesem Wege könnten sie viel Schaden von der Kirche abwenden.

Er beobachtet in den Gemeinden Frustration und Distanzierung bis hin zum Kirchenaustritt, auch bei kirchlich Engagierten. Das sei mit Blick auf das "unprofessionelle Krisenmanagement der Verantwortlichen" auch verständlich, so Picken, für den selbst "manches bis an die Grenze des Erträglichen" gehe. "Aber ich bin davon überzeugt, dass es jetzt wichtig ist, sich in Kirche zu engagieren, um Veränderung zu ermöglichen und die wichtige Botschaft Jesu wachzuhalten“, sagte der Stadtdechant.