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Bonner Stadtdechant zum zweiten Verfahren gegen Kardinal Woelki:„Schwarzer Mittwoch“

Bonns Stadtdechant reagiert auf die Bekanntgabe eines zweiten staatanwaltlichen Verfahrens gegen den Kölner Erzbischof
Datum:
23. Nov. 2022
Von:
Martin Brummer

Bonns Stadtdechant, Dr. Wolfgang Picken, reagiert auf die Bekanntgabe eines zweiten staatanwaltlichen Verfahrens gegen den Kölner Erzbischof, Rainer Maria Woelki: „Das Erzbistum Köln erlebt einen ‚schwarzen Mittwoch‘!“ Dass nun ein zweites staatsanwaltschaftliches Verfahren gegen Kardinal Woelki wegen möglicherweise falscher eidesstaatlicher Versicherungen begonnen worden sei, hinterlasse im Erzbistum überall Sprachlosigkeit und Entsetzen. Viele fragten sich entgeistert, wohin die mit Kardinal Woelki verbundene Krise noch führen werde. Für die meisten Gläubigen sei es bisher unvorstellbar gewesen, dass staatliche Ermittlungsbehörden in dieser deutlichen Weise Zweifel an der Integrität eines Kardinals äußern und sogar strafrechtlich relevante Falschaussagen für möglich halten.

„Die Glaubwürdigkeit und das Ansehen der Kirche nimmt durch den Konflikt rundum Kardinal Woelki immer mehr Schaden. Von diesem schweren Imageverlust wird sich die katholische Kirche und das Erzbistum Köln jahrelang nicht erholen“, erwartet Bonns Stadtdechant. Überall wünsche man sich, dass diese langanhaltende Krise endlich ein Ende finde. „Man mag als Katholik kaum mehr die Nachrichten hören, weil man dann die nächste Schreckensmeldung befürchtet“,  formuliert der promovierte Politikwissenschaftler. Das führe zu einem hohen Maß an Frustration und Lähmung unter vielen Gläubigen und Hauptamtlichen. Kardinal Woelki werde nun ernsthaft überlegen müssen, ob die so umfassende Infragestellung seiner Glaubwürdigkeit durch die Staatsanwaltschaft nicht nahelegt, sein Amt bis zu einer endgültigen Klärung der Vorwürfe ruhen zu lassen. „Mit dem heutigen Tag wird es noch schwerer werden, das Bischofsamt im Erzbistum Köln mit der notwendigen Autorität auszufüllen“, sagt Wolfgang Picken.