Zum Inhalt springen

Gemeinsames Projekt:Schnelles Internet für Flüchtlingsunterkünfte

Nach einem Impuls von Stadtdechant Dr. Wolfgang Picken kommt unbürokratische Hilfe von der Deutschen Telekom. Gemeinsam mit der Stadt stattet sie die Unterkünfte mit leistungsstärkeren Anschlüssen aus. Pilotstandort an der Provinzialstraße
Datum:
19. Jan. 2021
Von:
Ayla Jacob

Gerade in Zeiten wie der Corona-Krise, wo Schulen geschlossen, die Kitabetreuung eingeschränkt und Home-Office an der Tagesordnung ist, ist eine verlässliche und vor allem schnelle Internetverbindung für die meisten Haushalte unerlässlich. Kaum vorstellbar, dass nicht alle Bonner Zugang zu einer adäquaten W-LAN-Versorgung haben. Doch genauso ist es, unter anderem auch in den städtischen Flüchtlingsunterkünften. Doch das wird sich in absehbarer Zeit ändern. Denn nach einem Hinweis aus dem Stadtdekanat kommt unbürokratische Hilfe von der Deutschen Telekom, die die Unterkünfte in Zusammenarbeit mit der Stadt nun mit leistungsstärkeren Anschlüssen ausstattet.

Stadtdechant Dr. Wolfgang Picken zeigt sich dankbar über die gemeinsamen, intensiven Bemühungen, die Internetsituation in den Unterkünften zu verbessern. „Ich bin außerordentlich froh, dass Telekom, Stadt und Kirche so gut Hand in Hand arbeiten und es so ermöglichen, dass die Flüchtlingsunterkünfte eine schnelle Internetverbindung erhalten“, so Picken, von dem der Impuls für die gemeinsame Initiative ausgegangen ist. Die W-LAN-Versorgung sei für die Flüchtlinge in den städtischen Unterkünften genauso elementar wir für jeden anderen Bürger auch. Dies gelte derzeit vor allem für Schüler, die in Zeiten geschlossener Schulen digital unterrichtet werden. Diese seien auf eine gute Internetverbindung angewiesen, „um nicht noch mehr den Anschluss zu verlieren“.

Pilotstandort an der Provinzialstraße

Auch Auszubildende, die es in der Berufsschule ohnehin aufgrund noch mangelnder Deutschkenntnisse schwer haben, oder Erwachse, die an Integrationskursen teilnähmen, könnten ohne adäquates W-LAN nicht weiterkommen, ergänzt Konstanze Nolte, Integrationsbeauftragte im Stadtdekanat. „Ohne stabiles Internet leidet der Spracherwerb, Konversation mit ehrenamtlichen Sprachpaten ist kaum möglich, Kurse auf YouTube oder anderen Social-Media-Kanälen sind unmöglich“, so Nolte. Hinzu kämen weitere Aspekte wie die Vernetzung mit Jobcenter oder Ausländeramt, mit Versicherungen und Beratungseinrichtungen. Job- oder Wohnungssuche seien ohne stabilen Internetzugang undenkbar – genau wie die Kommunikation mit der Familie im Heimatland oder in anderen Staaten.

Der Pilotstandort an der Provinzialstraße ist vor wenigen Tagen in Betrieb genommen worden, dort hat der Telekom-Techniker unter anderem einen professionellen Router eingerichtet. Als nächstes sind die ehrenamtlichen Freifunker gefragt, die sich um die weiteren Schritte kümmern und das W-LAN-Netz weiter betreuen werden. Sukzessive sollen auch die anderen Flüchtlingsunterkünfte mit schnellem Internet ausgestattet werden.

Die Stadt übernimmt die Kosten für Anschluss und Router, die Techniker der Telekom arbeiten zum Selbstkostenpreis. Die Freifunker betreuen die Unterkünfte mit Blick auf die Technik ehrenamtlich, sollten sie weitere Hardware benötigen, soll diese mit Hilfe von Spenden seitens der Kirche finanziert werden.