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Corona Krise:Rita Wild, Gemeindereferentin in der Klinikseelsorge

Rita Wild
Datum:
30. März 2020
Von:
Rita Wild, Gemeindereferentin in der Klinikseelsorge

Corona - Zeiten

Corona ist eine Chance!

Nein die Wahrheit ist,

daß Corona nur den Tod bringt

daß es uns zerstört

daß Corona uns alles nimmt

ich glaube nicht

daß Corona unsere Rettung ist

daß es uns erweckt

uns entschleunigt

daß Corona durch Distanz zeigt, wie wertvoll Nähe ist.

Es ist doch so

daß Corona uns voneinander entfernt

uns in den sozialen Abgrund stürzt

uns vernichtet

daß Corona uns einsam macht

Ich weigere mich zu akzeptieren,

daß Corona uns zeigt, worauf es im Leben ankommt

daß wir menschlicher werden

zusammenhalten

aneinander denken

daß wir nachdenken

Es ist doch offensichtlich das Corona die neue Pest ist

daß wir alle sterben werden

daß dies unser Ende ist

es wäre gelogen, würde ich sagen

Corona bringt uns zusammen.

 

Metanoeite – Kehrt um!

Ganz praktisch können Sie das jetzt tun, indem Sie den Text „Corona“ einmal von unten nach oben lesen: Perspektivwechsel …

Wir befinden uns im letzten Drittel der Fastenzeit. Die Umstände, in denen wir gerade leben, haben uns überrollt und stellen uns vor die Aufgabe der Kontaktminimierung. Eine Folge davon ist, daß wir mit uns selbst – und vielleicht denen, die in unserer Wohnungs- oder Hausgemeinschaft leben – viel intensiver beschäftigt sind. Wenn vieles ausfällt, was sonst unser Leben im Außen bewegt, dann sind wir auf uns zurückverwiesen. 

Die Corona-Krise stellt unser Leben auf den Kopf, verunsichert und weckt Ängste, konfrontiert uns mit unserer Ohnmacht. Es sind unangenehme Gefühle, die wir gerne verdrängen. Aber Ohnmacht[WJW1]  und Angst sind unvermeidbar. Diese Gefühle wahr sein zu lassen, erfordert Mut. Was gibt uns die Kraft dazu?

Im neuen Testament wird uns eine Szene geschildert, in der Jesu Angst, ja Todesangst erzählt wird: die „Ölberg-Nacht“. Da sind wir in unseren Ängsten nicht so weit entfernt vom Gottessohn. 

Gerne möchte ich Sie ermutigen, sich diesen zu stellen. Nicht um ihrer selbst willen: „There is a crack in everything, that’s how the light gets in.“ Leonard Cohen – oder christlich gesprochen: es ist das „Passcha-Mysterium“, der Hindurchgang vom Dunkel ins Helle ….

 
Rita Wild, Gemeindereferentin in der Klinikseelsorge