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Corona Krise:Pfarrer Dr. Peter Rieve

Foto Pfarrvikar Dr. Peter Rieve
Datum:
29. März 2020
Von:
Pfarrer Bernd Kemmerling

Vom Tod ist in diesen Tagen viel die Rede. Täglich, wenn nicht gar stündlich wird in den Medien veröffentlicht, wie viele Todesopfer die Corona-Pandemie bereits gefordert hat. Die Zahlen der durch das Virus Gestorbenen werden gehandelt wie Börsenkurse. Bilder aus Intensivstationen italienischer Krankenhäuser, in denen die schwer Erkrankten Bett an Bett nebeneinander liegen, schockieren uns. „Wir sehen sie sterben, und innerlich sterben wir auch.“ bemerkte jüngst eine Krankenschwester. Bestürzende Bilder von Militärkonvois, die die Toten aus den Städten in Norditalien herausbringen: Der Tod ist mächtig in dieser Zeit.

Das Evangelium des heutigen Sonntags (Johannes 11,1-45) erzählt von einem Toten, von Lazarus. Ein einziger Toter – ein Freund Jesu. Jesus ist im Innersten erschüttert, als er zu seinem Grab geht. Er weint um ihn, so heißt es im Evangelium. Und dann geschieht, was keiner für möglich gehalten hätte. Jesus holt seinen toten Freund ins Leben zurück. „Lazarus, komm heraus!“ ruft er in das Grab hinein. Und Lazarus kommt tatsächlich aus dem Grab heraus – ein Wunder, ohne Zweifel.

Aber es geschieht im Verlauf dieser Erzählung noch etwas anderes. Jesus bindet unsere Sehnsucht und unsere Hoffnung auf Leben an seine Person. Er sagt: „Ich bin die Auferstehung und das Leben.“ Leben gibt es bei ihm, denn er ist das Leben, weil er untrennbar verbunden ist mit Gott, dem Vater. Und er fragt nicht nur die Schwester seines Freundes Lazarus, sondern er fragt auch uns: „Glaubst du das?“

Das ist das eigentliche Wunder: Glauben zu können, daß Jesus Christus das Leben ist und daß ich, wenn ich mich an ihm festhalte, ein Leben habe, dem selbst der Tod, wie massiv er auch auftritt, nichts anhaben kann. Weil nichts im Leben und auch nicht der Tod mich mehr von Gott trennen kann. Glauben Sie es auch?

 

Pfr. Dr. Peter Rieve
Pfarrvikar Pfarrei St. Petrus