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Aufarbeitung:Päpstliche Visitation als Chance

Bonns Stadtdechant Dr. Wolfgang Picken äußert sich nach dem Gespräch der Stadt- und Kreisdechanten mit dem Kölner Erzbischof
Datum:
29. Mai 2021
Von:
Ayla Jacob

Bonns Stadtdechant Dr. Wolfgang Picken äußert sich nach dem Gespräch der Stadt- und Kreisdechanten mit dem Kölner Erzbischof, Rainer Maria Kardinal Woelki, das am Freitagvormittag, dem 28. Mai in Köln geführt wurde

„Das Gespräch mit dem Erzbischof hat in einer offenen Atmosphäre stattgefunden. Die zwölf versammelten Stadt- und Kreisdechant hatten die Gelegenheit, ihre Sorgen um das Erzbistum Köln vorzutragen, die sie zuvor dem Kardinal in einer schriftlichen Erklärung übermittelt hatten. Im Verlauf des Gesprächs unterrichtete der Erzbischof die Anwesenden persönlich über die Anordnung der päpstlichen Visitation, die wenige Minute später in Rom bekannt gegeben wurde. Die Initiative von Papst Franziskus wurde einhellig begrüßt und die Visitation von allen Beteiligten als Chance gesehen. Sie biete die Gelegenheit, die bestehenden Probleme hinsichtlich der Missbrauchsaufklärung und der pastoralen Lage im Erzbistum Köln gegenüber den benannten Visitatoren anzusprechen und durch die Unterstützung von außen in eine scheinbar festgefahrene Situation Bewegung zu bringen. Die Stadt- und Kreisdechanten verständigten sich mit dem Kardinal darauf, das Gespräch zeitnah weiterzuführen.“

Bonns Stadtdechant hofft, dass die Visitation dazu beitragen wird, dass Glaubwürdigkeit zurückgewonnen werden kann und die offenkundigen Risse in der Kirche von Köln geschlossen werden können. Das bedürfe nicht nur der Bereitschaft der Bistumsleitung, Verantwortung zu übernehmen, sondern auch der Offenheit aller im Erzbistum, die Zukunft konstruktiv und im Miteinander zu gestalten. Dabei müsse tabulos über Gründe und Lösungsansätze für die vorliegende Krise gesprochen werden. Allerdings müsse klar sein, dass eine Visitation nur ein erster Schritt sein könne, dem ein langer Prozess der Aufarbeitung und Konsolidierung folgen werde.