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Erstes Osterfest nach der Wiedereröffnung:Ostern im Bonner Münster

Ukrainische Geflüchtete und ihre ehrenamtlichen Helfer waren in die Basilika geladen
Datum:
19. Apr. 2022
Von:
Stefan Schultz

Stadtdechant Dr. Wolfgang Picken begrüßte die Gläubigen zum ersten Osterfest seit der Wiedereröffnung des Bonner Münster – gemeinsam feierten sie in der Münsterbasilika die Passion und Auferstehung Jesus Christus. Zusätzlich wurden die zahlreichen Gottesdienste live im Internet übertragen – gut 3500 Gläubige nahmen von Gründonnerstag bis Ostermontag das Angebot wahr. 

Nach ihrer Sanierung erklang in der Osternacht auch erstmals wieder die große Klais-Orgel in Vollintonation. Sie wurde zusätzlich um ein 70. Register – eine Celesta – erweitert. Am Ostersonntag sang der Münsterchor zusammen mit Solisten und Orchester u.a. die Messe C-Dur op. 86 von Ludwig van Beethoven und das „Halleluja“ von Georg F. Händel unter der Leitung von Regional- und Münsterkantor Markus Karas. 

Die Corona-Pandemie und der Krieg gegen die Ukraine bestimmen weiterhin das tägliche Leben.  „Die Osterbotschaft ist gerade in Zeiten der Krise, die die Menschen verunsichern und zum Teil vereinsamen lassen, nützlich. Sie vermittelt die Zuversicht, dass wir mit Gottes Hilfe alles überwinden können,“ erklärt Stadtdechant Picken. So waren ukrainische Geflüchtete und ihre ehrenamtlichen Begleiter aufgerufen, die Osternacht im Bonner Münster zu verbringen. Dort feierten sie gemeinsam mit Bonner Gläubigen und dem aus der Ukraine geflüchteten Pfarrer Yulian Sheremeta. Hierfür erhielten sie demonstrativen Applaus. Schon an Karfreitag stand die Liturgie im Gedenken an die Opfer in der Ukraine durch Zerstörung, Flucht und Tod. 

Christen mit Freude und Leidenschaft

„Wie soll der Krieg in der Ukraine ein Ende finden, wie die Gefahrenlage entspannt und eine Versöhnung unter Völkern und Nationen möglich werden?“ fragte der Stadtdechant in seiner Sonntagspredigt.  Und weiter: „Wie schließlich begegnen wir persönlichen Notlagen und Konflikten, die uns das Leben schwer machen? Wie entkommen wir einer drohenden Umweltkatastrophe, und wie sichern wir das Überleben der Menschheit? Wie verhindern wir den Kollaps unserer sozialen Systeme und die bereits spürbare Polarisierung unserer Gesellschaft. Wenn wir als Menschen nicht auf der Strecke bleiben oder uns in permanente Oberflächlichkeit  und Selbstbefriedigung flüchten wollen. wird es mehr denn je den österlichen Glauben daran brauchen, dass Gott uns Menschen nicht am Boden liegen lässt, wenn wir uns nur seiner Kraft öffnen! Wir glauben an den Gott, der Auferstehung schenkt, im Tod, aber eben auch im Leben. Deshalb sind wir mit Freude und Leidenschaft Christen“, schließt Picken seine Sonntagspredigt.

Als Osterbotschaft ist für Stadtdechanten wichtig: „Als Christen glauben wir daran, dass es ein Auferstehen geben gibt und geben wir nicht einen Millimeter des Raums für Leben, Freiheit und Liebe freiwillig auf. Ein österlicher Mensch lässt sich nicht klein machen und bietet denen, die es versuchen, die Stirn…“

Hier gibt es mehr Bilder der Osternacht

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