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Vorabend der Proklamation:Ökumenischer Gottesdienst mit Prinz und Bonna im Bonner Münster

Kerze des Kinderprinzenpaares brennt jetzt auch im Bonner Münster
Kinderprinzenpaar Prinz Peter IV. und Bonna Marie II.
Datum:
10. Jan. 2024
Von:
Stefan Schultz

Der Gottesdienst um 19.30 Uhr wurde live im Internet übertragen.

Am Vorabend der Proklamation des Bonner Prinzenpaares, Prinz Cornelius I. und Bonna Carina I., feierten die Karnevalisten ihren ökumenischen Proklamationsgottesdienst in der Bonner Münsterbasilika mit Kaplan Dr. Christian Jasper und Superintendent Dietmar Pistorius.

Musikalisch wurde der Gottesdienst durch das Tambour-Corps Germania Hersel, Thomas Boketta (Orgel) und Josephine Ohly (Violine und Gesang) gestaltet.

Neben der Segnung einer Standarte wurde auch die Kerze des Prinzenpaares entzündet. Sie brennt nun während der Ganzen Session am Altar der Stadtpatrone.

Am Gottesdienst nahm auch das Kinderprinzenpaar teil. Allerdings: Ihre Kerze konnten Prinz Peter IV. und Bonna Marie II. leider erst knapp eine Woche später in der Münsterkirche aufstellen. So schauten sie am Mittwoch, 10. Januar, in der Münsterbasilika vorbei und entzündeten am Stadtpatronealtar ihre Kerze, die sie nun durch die Session begleitet. Anders als Prinz und Bonna wird das Kinderprinzenpaar nicht vom Festausschuss Bonner Karneval ausgewählt und betreut, sondern traditionell von EhrenGarde und Bonner Stadtsoldaten.

In seiner Predigt erinnerte Superintendent Dietmar Pistorius an die Worte von Stadtdechant Dr. Wolfgang Picken beim Proklamationsgottesdienst vor einem Jahr. Der Stadtdechant stellte die Frage in den Raum, ob man denn angesichts des anhaltenden Krieges in der Ukraine Karneval feiern könnte. Und wie Picken dann allen – dazu noch mit päpstlicher Autorität – die Absolution dazu erteilte. „Und so haben Sie gefeiert und es wurde eine tolle Session“, so Pistorius und wies im Anschluss auf den immer noch anhaltenden Krieg in der Ukraine und auf weitere gewaltsame Konflikte und Katastrophen im vergangenen Jahr hin.

Weil die Welt so ist, wie sie ist, ermutigte Pistorius die Gottesdienstbesucher auch in diesem Jahr Karneval zu feiern. 

„Was mich dazu ermutigt, dass so zu sagen, ist eine andere Frage, die mich bewegt, und eine Antwort, die Sie selber, die der Bonner Karneval selber darauf gibt. Meine Frage ist die, ob es nicht sein könnte, dass diese so erschütterte Welt, in der Menschen irgendwie permanent gegen Menschen auftreten, sich abgrenzen, sie mit Worten und Taten bekriegen, ob es nicht sein könnte, dass diese Welt durch den Bonner Karneval ein klein bisschen – wirklich nur ein klein bisschen – aber wer das Kleine nicht ehrt, verpasst vielleicht, dass Großes daraus wird – dass diese Welt durch den Bonner Karneval ein klein bisschen besser werden könnte“, so Pistorius und findet die Erklärung im diesjährigen Karnevalsmotto: „Ob en de Kneip, de Stroß oder em Saal, mir fiere Bönnsche Karneval.“ 

„Ein Motto, dass ich so verstehe: Es ist egal, wo du feierst – du gehörst dazu! Es ist egal, wie du feierst – du gehörst dazu!  Es ist egal, was Deine Karnevalskultur ist – du gehörst dazu! Daraus spricht eine Haltung, die das Anders-Sein der anderen nicht als trennend benennen muss, geschweige denn bekämpfen muss. Eine Haltung, die sagt: Im Karneval gibt es kein Richtig und kein Falsch – Hauptsache Du feierst mit. Eine Haltung, die sagt: Wir sind verschieden, wir sind anders – aber wir sind »Wir«!“, so der Superintendent.

 

Bilder vom Proklamationsgottesdienst in der Münsterbasilika

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