Zum Inhalt springen

Lange Nacht der offenen Kirchen:Mehr als 50 Kirchen sind dabei

Mehr als 50 Kirchen in Bonn und der Region öffnen an diesem Freitag ihre Türen. Da das Bonner Münster wegen der Sanierung geschlossen ist, öffnen wir den Kreuzgang der Basilika.
Datum:
16. Juni 2021
Von:
Ayla Jacob

Mehr als 50 Gotteshäuser aus Bonn und der Region sind unter dem Motto "Götterfunken" an diesem Freitag, 18. Juni, bei der langen Nacht der offenen Kirchen dabei, öffnen ihre Türen zu Andacht und Stille, wollen Raum geben für Trost und Dank. In jedem teilnehmenden Gotteshaus brennt eine eigene Kirchennachtskerze, die alle Orte miteinander verbindet. Dabei gibt es zwei Premieren: Zum einen beteiligen sich zum ersten Mal Kirchen aus dem Rhein-Sieg-Kreis an der Aktion. Zum anderen hat auch die Bonner Synagoge ihre Teilnahme zugesagt - allerdings schon ab 16 Uhr. Damit soll ein Zeichen gesetzt werden: gegen Antisemitismus, für die enge Verbindung von Juden- und Christentum. „Zum ersten Mal beteiligt sich die Bonner Synagogengemeinde an der Kirchennacht. Das empfinden wir als ein besonders wichtiges Zeichen, nachdem es auch hier, in unserer Stadt, antisemitische Ausschreitungen gegeben hat“, sagt Stadtdechant Dr. Wolfgang Picken. „Da ist es wichtig, dass wir zusammenrücken und Zeichen der Solidarität setzen.“

Die lange Nacht der offenen Kirchen ist quasi eine der Corona-Krise geschuldete Improvisation. Wegen der Pandemie nämlich musste die eigentlich für 2020 geplante 8. Bonner Kirchennacht verschoben werden. „Wir sind froh, dass sie jetzt, ganz anders, als Lange Nacht der offenen Kirchen stattfinden kann“, sagt Pfarrer Thomas Schüppen, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Bonn. „Menschen sollen auftanken und Kraft schöpfen können nach mehr als einem Jahr Pandemie.“ 

Das dezentrale Format an vielen unterschiedlichen Orten macht diese Kirchennacht nun auch unter Coronabedingungen möglich. In allen Kirchen gelten die für Gottesdienste und geistliche Angebote bewährten Schutzkonzepte. „Mehr als 50 Gotteshäuser sind bei der Langen Nacht der offenen Kirchen in Bonn und der Region dabei. Nehmen Sie sich Zeit, starten Sie einen Spaziergang von Kirche zu Kirche“, sagt Superintendent Dietmar Pistorius. „Erkunden Sie die Gotteshäuser, danken Sie für Erlebtes, klagen Sie über Erlittenes und bitten Sie um Erhofftes. Dafür ist jetzt die rechte Zeit und unsere Kirche ist der rechte Ort."

Eröffnung um 18 Uhr am Beethovendenkmal

• Eröffnung: Die Eröffnung der langen Nacht der offenen Kirchen steht am Freitag, 18. Juni, 18 Uhr, auf dem Programm. Zeitgleich läuten die Glocken aller beteiligter Kirchen. Die Eröffnung am Beethovendenkmal auf dem Münsterplatz wird gestaltet von Pfarrer Schüppen, Oberbürgermeisterin Katja Dörner, Superintendent Pistorius und Münsterkaplan und Stadtjugendseelsorger Dr. Christian Jasper. Dazu erklingen durch den Bonner Tenor-Saxophonisten Christian Burgmann die „Ode an die Freude“ und „Lobe den Herrn“. Wer nicht persönlich auf dem Münsterplatz dabei sein kann, ist herzlich eingeladen, die Eröffnung im Internet zu verfolgen, und zwar unter https://youtu.be/7UvDhRkgw1I

Fahrradtouren, digitale Schnitzeljagd und Programm

• Fahrradtouren und digitale Schnitzeljagd: Auf www.bonnerkirchennacht.de finden sich Vorschläge für Fahrradrouten, die die Kirchen verbinden, sowie eine digitale Schnitzeljagd, die per Smartphone und App zu Kirchen führt mit Quizfragen und spannenden Information zu Gebäude, Geschichte und Gemeinde. Wer sich beim Quiz gut schlägt, kann einen Preis gewinnen.

• Programm: Im Kreuzgang des Bonner Münsters erwarten die Besucher geistige Impulse, von 19 bis 19.30 Uhr sorgt Regionalkantor Markus Karas für musikalische Impulse. Auf der Veranstaltungshomepage www.bonnerkirchennacht.de findet sich die Übersicht mit allen Orten und Öffnungszeiten mit vielen berührenden geistlichen Angeboten nicht nur in der Innenstadt, sondern auch in vielen Kirchen in allen Stadtteilen und der Region. Von zarter Harfen-Musik in Beuel (Versöhnungskirche) bis zu szenischen Lesungen mit der Schauspielerin Sandrine Zenner vom Theater Bonn in Bad Godesberg (Herz Jesu).