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Premiere am 31. Oktober:„Konzerte zur Marktzeit“ am Samstagmittag

Pianistin Jamina Gerl, Regionalkantor Markus Karas und Stadtdechant Dr. Wolfgang Picken etablieren ein neues Format in Sankt Remigius.
Pianistin Jamina Gerl und Regionalkantor Markus Karas starten gemeinsam die neue Reihe „Konzerte zur Marktzeit“.
Datum:
26. Okt. 2020
Von:
Ayla Jacob

Es ist eine Premiere, die Ende Oktober in der Kirche Sankt Remigius auf dem Programm steht. Dann wird am Samstag, 31. Oktober, das erste „Konzert zur Marktzeit“ am Taufstein Beethovens stattfinden, und zwar ab 12 Uhr. Die musikalische Gestaltung liegt in den Händen von Bariton Frederik Schauhoff. Jede Woche erwarten die Besucher neue, ungewöhnliche Arrangements, unter anderem mit Orgel, Oboe, Englischhorn oder auch Chorkonzerte.

Die Idee zu dem neuen Format hatten die unter anderem vom Beethovenfest bekannte Pianistin Jamina Gerl und Regionalkantor Markus Karas, Unterstützung kommt von Stadtdechant Dr. Wolfgang Picken, der durch seinen Input die „Konzerte zur Marktzeit“ ermöglicht hat. Kooperationspartner ist die Katholische Hochschulgemeinde Bonn.

„Vor allem freie Formate sind in der Corona-Zeit bedroht“, sagt Gerl, selbst freie Musikerin. Einige Konzertreihen hätten eingestellt werden müssen, Markus Karas und sie – die beiden kennen sich über ihr gemeinsames Engagement in der Sudetendeutschen Akademie – hätten darüber gesprochen, „wie wir die Diversität und auch die Formate erhalten können“, so die 34-jährige Bonnerin.

Genreübergreifende Stilrichtungen

Direkt nach den Sommerferien setzten sich die beiden zum ersten Mal zusammen. Ihr Ziel: Eine Reihe zu etablieren, in die genre-übergreifende Stilrichtungen einbezogen werden. So auch Jazz und Popmusik. Und das im sakralen Raum. Denn dass Kirche sich in Corona-Zeiten für Bevölkerung und Musiker öffnen müsse, sei schnell klar gewesen, erläutert Karas. „Vielfach beschäftigt man sich heute nicht mehr lange mit einer Sache“, beschreibt der 59-Jährige, der seit mehr als 30 Jahren am Bonner Münster wirkt. Musik in Häppchen, sei die Devise. Dem müsse man etwas entgegensetzen, „was nicht elitär ist. Wir wollten also ein Format entwickeln, bei dem die Leute sehen: Da musst Du hingehen, das macht Spaß“, so der Regionalkantor.

Das alles ist mit den „Konzerten zur Marktzeit“ erfüllt. Die Reihe bietet ein abwechslungsreiches Programm, das sich an alle richtet – egal ob alt oder jung, Laie oder Fachmann. „Wir haben die Hoffnung, durch das Format auch Publikum anzuziehen, das sonst eher nicht in Konzerte geht“, sagt Gerl. Dementsprechend werden die Stücke kurz anmoderiert, ein Konzert, so Karas, dauert nicht länger als 45 bis 50 Minuten. Angesprochen sind neben renommierten Künstlern auch Nachwuchsmusiker. Ebenso sollen kleine bis mittelgroße Instrumental- und Vokalensembles dabei sein. „Ausdrücklich eingeladen sind auch Musiker aus anderen Kulturkreisen, die mit ihrer sakralen Musik und ihren spezifischen Instrumenten die stilistische Vielfalt des Formats bereichern“, sagt Karas.

Zur Verfügung stehen neben der Klais-Orgel auch ein Klavier und ein E-Piano im Altarraum. Rein elektronisch allerdings sollte die Musik nicht sein. „Das passt nicht ins Format“, ist sich das Veranstalter-Duo einig. Die Musik solle sich den Zuhörern nicht nur akustisch, sondern auch optisch erschließen. „Die Besucher sollen sehen, wie die Instrumente bedient werden“, fasst Karas zusammen. Heißt: Das Können der Musiker soll sichtbar und vor allem erkannt werden. Im Idealfall sollen die Zuhörer selbst Lust bekommen, zum Instrument zu greifen.  

Die Konzerte

Die „Konzerte zur Marktzeit“ finden ab Samstag, 31. Oktober, 12 Uhr, wöchentlich in der Kirche Sankt Remigius, Brüdergasse 8, statt. Die Premiere bestreitet Bariton Frederik Schauhoff. Im November sind außerdem Klaus Krämer an der Orgel (7. November), Claudia Schoppmann mit Oboe und Englischhorn sowie Markus Karas an der Orgel (14. November) dabei. Am 21. November bestreiten Sopranistin Pia Davila sowie Bernhard Reichel mit seiner Theorbe, einem Lauteninstrument, das Konzert. 

Die Adventssamstage stehen im Zeichen der Chormusik. Den Auftakt am 28. November macht der Kammerchor Vox Bona, gefolgt vom Bonner Figuralchor (5. Dezember), dem Frauenkammerchor BonnSonata (12. Dezember) und dem Bonner Kammerchor (19. Dezember). Im ersten Konzert im neuen Jahr spielt Organist Kilian Homburg am 2. Januar.

Darüber hinaus stehen zwei Sonderkonzerte auf dem Programm. Das festliche Konzert zum Jahresschluss mit dem Oberhessischen Blechbläser-Ensemble beginnt am Donnerstag, 31. Dezember, um 21 Uhr. Tickets zu 20, ermäßigt zehn Euro gibt es bei Bonnticket. Dort gibt es auch die Eintrittskarten zu zehn, ermäßigt fünf Euro für das zweite Sonderkonzert mit dem Chor BonnSonata, das am Sonntag, 3. Januar, um 16 Uhr beginnt.