Ramadan:Kirchen aus Bonn und der Region senden Grüße zum islamischen Fastenmonat

Liebe muslimische Geschwister, sehr geehrte Damen und Herren,
zum Fastenmonat Ramadan sprechen wir Ihnen unsere herzlichen Glückwünsche aus. Wir
wünschen Ihnen in Ihren Gemeinden, Ihren Familien und Freundeskreisen eine gesegnete
Zeit der Besinnung, des Gebets und der Gemeinschaft.
Die Gemeinschaft, in der wir miteinander in Nachbarschaft und Verbundenheit leben, steht
unter dem Eindruck aufgeheizter Debatten und politischer Veränderungen. Für viele ist dies
eine Zeit großer Verunsicherung. Besonders Menschen, die selbst oder deren Eltern und
Großeltern einmal nach Deutschland eingewandert sind, hören die politischen Debatten um
Migration mit großer Besorgnis. Und viele andere, die davon nicht direkt betroffen sind,
fürchten um den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft und die Zerstörung eines friedlichen
Zusammenlebens.
Auch wir sehen mit großer Sorge, wie Menschen muslimischen Glaubens in der politischen
Debatte angegriffen und ausgegrenzt werden. Dem stellen wir uns entschieden entgegen.
Wir wollen nicht zulassen, dass Rassismus unsere Gesellschaft spaltet. Gerade im
Ramadan, einer Zeit der Besinnung und der Gemeinschaft, bekräftigen wir unser Eintreten
für ein friedliches und respektvolles Miteinander.
Die christlichen Kirchen fühlen sich zur Teilnahme an der gesellschaftlichen Debatte
verpflichtet. In Zeiten, in denen Abgrenzung und Teilhabeausschluss in das Zentrum
politischer Diskussionen gerückt werden, sehen wir unsere Demokratie bedroht und die
Menschen diffamiert, mit denen wir doch im Alltag und auch in unserem Privatleben
verbunden sind. Die Kirchen haben anlässlich der Bundestagswahl einen Aufruf gestartet,
der auch darüber hinaus gilt: „Menschenwürde-Nächstenliebe-Zusammenhalt“. Er erinnert an
die Werte, die für uns als Christ*innen grundlegend sind und die wir mit Menschen
muslimischen Glaubens teilen.
Gemeinsam glauben wir, dass Gott jeden einzelnen von uns geschaffen hat, ihm dadurch
eine besondere Würde zukommt und dass damit zugleich eine Verpflichtung im Handeln
gegenüber unserem Nächsten einhergeht. In Gott gründet unsere Zuversicht und Hoffnung.
An ihn können wir uns gerade dann wenden, wenn wir verunsichert sind und Trost brauchen.
Ramadan Mubarak!
Superintendent Dietmar Pistorius, Evangelischer Kirchenkreis Bonn
Superintendentin Claudia Müller-Bück, Evangelischer Kirchenkreis Bad Godesberg-Voreifel
Superintendentin Almut van Niekerk, Evangelischer Kirchenkreis An Sieg und Rhein
Stadtdechant Msgr. Dr. Markus Hofmann, Katholisches Stadtdekanat Bonn
Kreisdechant Guido Zimmermann, Kreisdekanat Euskirchen