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Wöchentlich wechselnde Motive und Impulse:Jesuskind in der Bonner Stadtkrippe unter dem Motto Hoffnung

Führungen gibt es samstags um 15 Uhr
Datum:
19. Dez. 2025
Von:
Redaktion

Kurz vor dem 1. Advent wurde die Stadtkrippe von Stadtdechant Msgr. Dr. Markus Hofmann und Superintendent Dietmar Pistorius eröffnet. Unter dem Motto „Hoffnung“ steht die Krippe bis zum 11. Januar unter der Orgelempore. 

Gott wird Mensch - auch bei uns

Die Bonner Stadtkrippe lädt alle Bonnerinnen und Bonner sowie Gäste der Stadt ein, das Weihnachtsgeschehen mitten in unserer Stadt und unserer Zeit zu entdecken. Woche für Woche wächst die Krippe – neue Figuren, neue Szenen, neue Impulse. Die frohe Botschaft von Gottes Nähe wird Schritt für Schritt sichtbar – in Bildern und Visionen, die Hoffnung wecken.

An sechs Samstagen bietet die Stadtpastoral Führungen an der Krippe an – Treffpunkt am Hauptportal. Die genauen Termine: 29.11. | 6.12. | 13.12 | 20.12. | 3.1. | 10.1. jeweils um 15 Uhr (Dauer ca. 45 Minuten).

Der barrierefreie Zugang zur Krippe erfolgt über das Westportal.

Welche Hoffnungen haben Sie im Advent und für Weihnachten?

Schreiben Sie diese auf und kleben den Zettel auf die roten Wände neben der Stadtkrippe.

„Hoffnung auf Frieden und Versöhnung“

In diesem Jahr begleitet uns das Motto „Licht der Hoffnung“. Diese christliche Hoffnung zeigt sich in Bildern und Zeichen, die uns daran erinnern: Sie ist mehr als Wunschdenken. Sie wurzelt in der Zusage Gottes, dass er kommt und unsere Welt verwandelt. Hoffnung beginnt im Kleinen – in Begegnungen, in Gesten des Friedens, hier in Bonn.

In der ersten Adventswoche ist von der vertrauten Krippenromantik noch wenig zu sehen. Stattdessen erleben wir Szenen, die uns an die Vision des Propheten Jesaja erinnern:

„Dann werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden.“ (Jes 2,4)

Wir sehen einen Straßenkünstler, den „Alle-Mal-Malen-Mann“, der Friedensbilder malt. Zwei Kinder halten ein Banner: „Frieden für die Welt“. Eine Pflegekraft der Caritas ist unterwegs zu Menschen, die Hilfe brauchen – und sie schlichtet einen Streit zwischen zwei Personen. Hoffnung wird sichtbar, wo Menschen Brücken bauen.

Mitten in der Stadt werden wir daran erinnert: Lass Frieden sichtbar und spürbar werden – in unseren Beziehungen, in unseren Worten, in unseren Schritten aufeinander zu.

Carmela Verceles
Pastoralreferentin

„Hoffnung im Glauben“

In der zweiten Adventswoche rückt ein Wort aus dem Römerbrief in den Mittelpunkt:

„Der Gott der Hoffnung erfülle euch mit Freude und Frieden im Glauben“ (Röm 15,13) 

Ein Ordensschwester steht vor dem Münster und lädt zum gemeinsamen Singen von Adventsliedern ein. Musik und Gebet werden hier zu Hoffnungsträgern. In dieser Haltung erscheint auch Ludwig v. Beethoven, der in Bonn geboren wurde und dessen Musik bis heute viele Menschen bewegt und verbindet. Zwei Kinder stehen staunend daneben – mit wachen Augen. Ihre Haltung macht deutlich: Hoffnung wächst, wo Menschen einander zuhören und miteinander unterwegs sind. 

Vor der Kreuzkirche begegnen sich zwei weitere Menschen. Im Gespräch vertiefen sie sich in Fragen des Glaubens und entdecken darin neue Hoffnung für ihren gemeinsamen Weg.

So lädt die zweite Adventswoche dazu ein, die Hoffnung in der Musik, im gemeinsamen Austausch und in den kleinen Begegnungen des Alltags neu zu entdecken. Schritt für Schritt wächst die Krippe – und mit ihr die Zuversicht, dass Gott uns entgegenkommt.

Martin Brummer
Theologischer Referent

„Hoffnung in der Freude“

In der dritten Adventswoche leuchtet das „Gaudete-Rosa“ – ein Zeichen dafür, dass Freude schon sichtbar wird, noch bevor Weihnachten da ist. Unter dem diesjährigen Motto „Licht der Hoffnung“ lädt die Bonner Stadtkrippe ein, solche Lichtmomente mitten im Alltag zu entdecken. Die Szene erinnert uns: Hoffnung wächst, wo Menschen sich begegnen.

Auf der Parkbank sitzen eine Frau und ein Mann – ein kurzer Moment des Gesprächs, der zeigt, wie wohltuend Nähe im Alltag sein kann.

Am Marktstand verteilen ein Mann und eine Frau bunte Blumen. Kinder greifen begeistert zu; ihre Freude steckt an und lässt spüren, wie leicht Hoffnung entstehen kann.

Der Köbes hält ein Schild mit »Gaudete – Freut euch!« und schenkt der Szene einen Hauch von rheinischer Herzlichkeit.

Ein BonnOrange-Arbeiter tut seinen Dienst – unscheinbar, aber wichtig. Auch dadurch wächst Vertrauen: Hoffnung zeigt sich oft im
Verlässlichen.

Im Hintergrund sind Maria & Josef unterwegs – still, aber gegenwärtig. Auf dem Münsterdach ruft ein Engel: »Fürchtet euch nicht!« Damit lässt er die Zusage aus Jesaja neu aufleuchten:

»Sagt den Verzagten: Seid stark, fürchtet euch nicht!« (Jes 35,4)

Der Pfadfinder mit dem „Friedenslicht von Bethlehem“ bringt ein warmes Leuchten in die Szene. Es erinnert uns: Hoffnung wird hell, wo wir sie weitergeben.

Carmela Verceles
Pastoralreferentin

„Hoffnung in der Verantwortung“

In der vierten Adventswoche richtet sich der Blick auf Josef. Er schläft auf einer Bank am Münsterplatz. Im Traum hört er die Zusage des Engels:

„Fürchte dich nicht!“ (Mt 1,20)

Neben ihm steht der Engel, leise, aber bestimmt. Hoffnung zeigt sich hier nicht als bloßes Gefühl, sondern als Entscheidung. Josef vertraut dem Wort Gottes und übernimmt Verantwortung – für Maria, für das Kind, für einen Weg, der anders verläuft als geplant.

Das zeigt sich auch in den Figuren unserer Stadtkrippe: Eine Caritas-Mitarbeiterin begleitet einen pflegebedürftigen Menschen – ein stilles Zeichen gelebter Hoffnung im Alltag. Der Busfahrer der SWB sorgt dafür, dass Menschen sicher ans Ziel kommen. Adolf Kolping erinnert an die Verantwortung gegenüber Arbeitenden und Schwachen. 

Weihnachtsbäume, Bushaltestelle und unsere Stadt bilden die Kulisse. So wird in der vierten Adventswoche deutlich: Die Botschaft von Weihnachten ereignet sich nicht fernab vom Leben, sondern dort, wo Menschen Entscheidungen treffen, füreinander da sind und Hoffnung im Vertrauen auf Gott in Verantwortung verwandeln. 

Martin Brummer
Theologischer Referent

„Hoffnung auf Licht“

Rund um die Krippe versammelt sich die ganze Stadt. In der Mitte steht die Heilige Familie. Maria sitzt auf ihrem Schemel, hinter ihr eine Wurzel, die an die Tiefen unseres eigenen Lebens erinnert. Josef hält seine Laterne über das Kind – ein schlichtes Zeichen:

Gottes Licht ist für alle da.

Die Menschen Bonns bringen ihr eigenes Licht mit. Pfadfinder, die Wege bereiten. Kinder mit Kerzen, deren kleine Flammen große Hoffnung tragen. Ein SWB‑Busfahrer verteilt Kerzen an der Haltestelle. Ein BonnOrange‑Mitarbeiter kehrt weiter – auch das ein Dienst, der Licht wachsen lässt.

Beethoven dirigiert den Chor, der sich um die Krippe gebildet hat. In der einen Hand die Kerze, in der anderen das Gesangsblatt der Hymne zum Heiligen Jahr „Licht des Lebens“. Alle stehen zur Krippe gewandt und singen das Licht in die Welt.

Über allem wacht der Verkündigungsengel auf dem Dach des Bonner Münsters – ein stilles Zeichen der Hoffnung. Mitten in dieser vielfältigen, alltäglichen und zugleich heiligen Stadtgemeinschaft klingt das Wort des Evangeliums:

„In ihm war das Leben, und dieses Leben war das Licht für alle Menschen.“ (Joh 1,4)

Christus ist dieses Licht – ein Licht, das Dunkelheit nicht übergeht, sondern verwandelt. Ein Licht, das wir weitergeben können: mit einer Kerze, einem Dienst, einer Geste der Solidarität.

So wird die Bonner Stadtkrippe zum Bild für unsere Sehnsucht und unseren Auftrag:

Licht empfangen – und selbst zum Licht der Hoffnung werden.

Carmela Verceles
Pastoralreferentin

Von Woche zu Woche - die Bonner Stadtkrippe

35 Bilder

Fotos: Stadtdekanat Bonn