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Rückkehr in die Heimat:In Bonn zur Arbeit, in Bad Godesberg zu Hause

Seit 1. Juni ist Pfarrer Thomas Bergenthal Krankenhausseelsorger im Gemeinschaftskrankenhaus St. Elisabeth und St. Petrus und Subsidiar am Bonner Münster.
Bergenthal
Datum:
23. Juli 2021
Von:
Ayla Jacob

Es ist so etwas wie die Rückkehr in die – oder besser: eine – Heimat. Anfang Juni kam Pfarrer Thomas Bergenthal (zurück) nach Bonn, um hier als Krankenhausseelsorger im Gemeinschaftskrankenhaus St. Elisabeth und St. Petrus zu wirken und sich als Subsidiar am Bonner Münster einzubringen. Ein Glücksgriff, wie der 67-Jährige sagt. Und das nicht nur, weil er seine Aufgabe als sinnstiftend empfindet. Sondern auch, weil er nun (wieder) in Bad Godesberg lebt, wo er lange Jahre als leitender Pfarrer tätig war.

Bad Godesberg war indes nicht die einzige Station des gebürtigen Wuppertalers. An seine Realschulzeit schloss sich eine Ausbildung bei der Stadt Wuppertal an, nach Einsätzen in Sozial- und Einwohnermeldeamt folgte die Bundeswehrzeit – und die Rückkehr an den alten Arbeitsplatz. Mit 20 Jahren dann aber fiel die Entscheidung, „dies alles hinter mir zu lassen“, so Bergenthal. Etwas ganz Anderes sollte es sein, Engagement in der Kirche schien naheliegend. „Ich war immer aktiv in meiner Gemeinde, unter anderem als Organist und Jugendleiter, außerdem war ich Mitglied des Pfarrgemeinderates“, erzählt der 67-Jährige. Die kirchliche Nähe war also da, der Wunsch, sich dort auch hauptamtlich zu engagieren, vorhanden. Dass es die Priesterlaufbahn werden sollte, bedurfte eines Anstoßes. „Dieser kam durch meinen damaligen Heimatpastor, der mich direkt darauf angesprochen hat“, so Bergenthal. „Er hat mir geraten, das Abitur zu machen und das Priesterseminar zu besuchen. Das war ein Schlüsselmoment.“ Nicht zu heiraten, keine Familie zu haben, „das konnte ich mir damals eigentlich nicht vorstellen“, sagt der 67-Jährige. Nach kurzer Bedenkzeit aber sei klar gewesen, „dass ich Priester werden möchte. Also habe ich mich auf den Weg gemacht“.

Der Wunsch, in der Seelsorge tätig zu sein, war immer am größten

Dass es der richtige war, steht für Bergenthal auch 37 Jahre nach seiner Priesterweihe in Köln nach wie vor fest – auch wenn es ab und zu (kurze) Abschnitte gab, in denen er mit seinem Entschluss haderte. Doch was immer überwog, war der Wunsch und die Berufung, seelsorgerisch zu wirken, die Ganzheitlichkeit bei sich und anderen im Blick zu behalten und einfach für die Menschen, für die Gläubigen da zu sein. Außerdem, so Bergenthal, konnte (und kann) er sich in seiner Berufung komplett entfalten. Sei es in seiner Liebe zur Musik, die eine große Rolle in seinem Leben spielte und spielt – so baute er unter anderem diverse Kinder- und Jugendchöre auf. Sei es bei dem Wunsch, beruflich immer neue Projekte anzugehen und an verschiedenen Orten zu wirken. „So habe ich viel erlebt und viel kennengelernt“, sagt Bergenthal.

Dementsprechend vielfältig zeigt sich der Lebenslauf des 67-Jährigen. So wirkte er als Kaplan in Oberpleis, Porz-Urbach und Langenfeld, als Diakon in Vilich, als Pfarrvikar in Rodenkirchen und Ehrenfeld und als leitender Pfarrer in Zülpich, Bad Godesberg, Sankt Augustin und Duisdorf. Und was ist mit der Krankenhausseelsorge? „Der Wunsch war immer da“, so Bergenthal. 2012 schließlich absolvierte er einen Kurs, im Anschluss war er in der Klinik Bergisch-Land und im städtischen Krankenhaus tätig – und zwar in Wuppertal, in seiner Heimatstadt, „obwohl ich eigentlich gar nicht dorthin zurück wollte“, sagt der 67-Jährige mit einem Lächeln.

Wohl aber nach Bad Godesberg. „Mein Ziel war es, Richtung Ruhestand zurückzukommen.“ Er habe am Rhein eine Heimat gefunden, kenne viele Leute und fühle sich rundum wohl. „Jetzt habe ich die perfekte Kombination: In Bonn arbeite ich, in Bad Godesberg wohne ich“, so Bergenthal.