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Historie: Missbrauchstelefon in Bad Godesberg:Großer Gesprächsbedarf

Vor mehr als zehn Jahren initiierte Dr. Wolfgang Picken, damals Dechant von Bad Godesberg, ein Seelsorgetelefon für Missbrauchsopfer am Bad Godesberger Aloisiuskolleg
Datum:
14. Feb. 2010
Von:
Ayla Jacob

Vor mehr als zehn Jahren wurden die ersten Missbrauchsvorwürfe gegen einzelne Patres des Bad Godesberger Aloisiuskollegs erhoben. Im Zuge dessen installierte das damalige katholische Dekanat Bonn-Bad Godesberg (heute: Seelsorgebereich Bad Godesberg) ein Seelsorgetelefon für Missbrauchsopfer am Jesuitengymnasium, deren Angehörige sowie Zeugen. Schon am ersten Tag gingen bei der kostenfreien Nummer mehrere Anrufe ein. "Wir hatten Gesprächsbedarf vermutet, das sich bestätigt", sagte Dr. Wolfgang Picken, damals Dechant von Bad Godesberg und Initiator der Hotline. "Die Telefonanrufe reißen nicht ab. Unser Angebot ist also sehr wichtig." Picken seöbst gehörte zu dem siebenköpfigen Team, das ein Ohr für die Anfragenden hatte.

Nach rund einem Monat wurde die telefonische Erreichbardkeit eingestellt, das Aloiuskolleg selbst hatte zahlreiche Gesprächsmöglichkeiten eingerichtet und auch eine telefonische Erreichbarkeit für Betroffene sicherstellen können. Außerdem bereitete die Deutsche Bischofskonferenz eine Hotline vor. „Wir gehen davon aus, dass der Bedarf an seelsorglichem Gespräch per Telefon in unserem Dekanat weitgehend abgedeckt ist", begründete Picken die Entscheidung. Die Seelsorgehotline sei ein "wichtiges pastorales Angebot und ein wertvolles Zeichen des Dialogs" gewesen.