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Bonner Liebfrauenschule:Erzbistum Köln prüft Vermittlungsvorschlag

Die geplante Schulkonferenz für nach den Osterferien wurde abgesagt
8.12.2017
Weihbischof Puff besucht Liebfrauenschule Bonn anlässlich der 100-Jahr-Feier
Datum:
30. März 2023
Von:
Stefan Schultz

Das Erzbistum Köln prüft den Vermittlungsvorschlag des Bonner Stadtdechanten, Dr. Wolfgang Picken, für das weitere Vorgehen an der Liebfrauenschule. Er hatte während der Elternversammlung am Donnerstagabend den Verantwortlichen des Erzbistums Köln die Anregung gegeben, einen Konsultationsprozess zu ermöglichen und dafür die Zustimmung der meisten Eltern gefunden. Dabei sollen Vertreter der Schulgemeinde zeitnah und detailliert über die Hintergründe für die geplante Schließung informiert werden. Auch soll die Möglichkeit bestehen, die Fakten zu überprüfen und nach weiteren Alternativen zu suchen. Anschließend soll das Ergebnis dieser Konsolidation den Entscheidungsgremien des Erzbistums Köln vorgelegt werden.

„Die Eltern der Liebfrauenschule haben mit ihrem starken Protest, wie vorher schon auch die Schülerinnen, auf Defizite in der Kommunikation hingewiesen. Es hat im Vorfeld der Entscheidung an Partizipation und Transparenz gemangelt. Das soll jetzt mit einem Konsultationsprozess nachgeholt werden. Auf diesem Weg kann Vertrauen zurückgewonnen und eine Überprüfung der Bistumsentscheidung ermöglicht werden“, sagt Stadtdechant Dr. Picken. Ob dabei ein Weg gefunden werden könne, der für die Liebfrauenschule eine Zukunft eröffnet, sei ungewiss. In jedem Fall würde so sichergestellt, dass alle Beteiligten in einen Dialog finden. Genau das sei jetzt zentral.

Die zuständige Hauptabteilungsleiterin des Erzbistums, Dr. Bernadette Schwarz-Boenneke, hat bereits auf der Elternversammlung zugesagt, in einen solchen Konsultationsprozess eintreten zu wollen und deshalb die Schulkonferenz im April abgesagt, mit der der Entscheidungsprozess für die Schließung offiziell beendet gewesen wäre. „Die Sensibilität und Offenheit, mit der die Vertreterin des Erzbistums auf die Wut und Enttäuschung der Eltern, Schülerinnen und Lehrer in den letzten Tagen reagiert hat, war ausgesprochen beeindruckend. Das ist ein starkes Zeichen für Dialogbereitschaft und großer Ernsthaftigkeit“ bewertet der Stadtdechant.

Bonns Stadtdechant geht davon aus, dass der vorgeschlagene Konsultationsprozess eine straffe Struktur benötigen und bis zum Schuljahresende abgeschlossen werden muss. „Die Schulgemeinde braucht Klarheit über die Perspektiven“, so Dr. Picken.