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Erinnerungsstätte für die Bonner Corona-Opfer:Ein Ort des Gedenkens

Stadtdechant Dr. Wolfgang Picken und Superintendent Dietmar Pistorius eröffnen Gedenkstätte für die Bonner Corona-Opfer im Kreuzgang von St. Remigius. Oberbürgermeisterin Katja Dörner entzündet Kerze.
Stadtdechant Dr. Wolfgang Picken und Oberbürgermeisterin Katja Dörner entzünden eine Kerze an der Gedenkstätte.
Datum:
19. Apr. 2021
Von:
Ayla Jacob
Gedenkstätte für die Bonner Corona-Opfer

Es war ein bewegender Gottesdienst, in dem die Bonner Stadtkirche am Sonntag der 216 Todesopfer gedacht hat, die die Corona-Pandemie bereits in Bonn gefordert hat. Zahlreiche Gläubige waren in die Kirche St. Remigius gekommen, um die Heilige Messe zu feiern, viele weitere waren per Livestream mit der Gemeinde verbunden. Es werde darum gehen, „dass wir nicht nur auf die große Krise sehen“, so Stadtdechant Dr. Wolfgang Picken in seiner Predigt. „Als Christen sehen wir immer auf den einzelnen Menschen.“ Daher gedenke man heute deran Corona Verstorbenen und deren Angehörigen. „Diese Krise hat Namen. Wir schaffen ihnen heute einen Ort, an dem sie nicht vergessen werden“, so Picken.

Im Anschluss an den Gottesdienst zog der Stadtdechant gemeinsam mit Superintendent Dietmar Pistorius zum Gesang von Sylvia Dörnemann in den Kreuzgang der Remigiuskirche. Dort eröffneten die beiden eine neue Gedenkstätte. „Jesus, unser Gott und Heiland, in einer Zeit der Belastung und der Unsicherheit für die ganze Welt kommen wir zu Dir und bitten Dich: für alle Menschen, die mit dem Corona-Virus infiziert wurden; für diejenigen, die unter den Folgen von Lockdown und Pandemie leiden, für alle Verstorbenen und Hinterbliebenen: Herr, Steh uns bei mit Deiner Macht, schenke Heilung und Zuversicht“, sprach Pistorius das Gebet.  

216 Holzkreuze, für jeden Verstorbenen eines, erinnern an der Gedenkstätte an die Bonner Todesopfer. „Jeder Verstorbene hat eine eigene Geschichte, jeder Todesfall ist tragisch“, so Picken. Viele Menschen seien allein gestorben, so als in Altenheimen und Krankenhäusern strikte Besuchsverbote galten. „Oft fehlt den Angehörigen der Abschied von dem geliebten Menschen“, sagt der Stadtdechant. Viele hätten ihm von den Qualen berichtet, die ihnen dies bereitet. Um ihnen einen Ort der Trauer zu geben, ihnen zu zeigen, dass sie nicht allein und ihre verstorbenen Angehörigen nicht vergessen sind, habe man die Gedenkstätte eingerichtet. Es sei wichtig, für etwas derart Unbegreifliches wie die Corona-Pandemie einen greifbaren Ort der Trauer zu schaffen, so Pistorius.

Am Montagabend hat Oberbürgermeisterin Katja Dörner den Kreuzgang gemeinsam mit dem Stadtdechanten besucht und dort eine Kerze entzündet. Die Erinnerungsstätte ist ab sofort tagsüber zugänglich. Wer möchte, kann dort innehalten, beten oder auch Kerzen aufstellen.

Der Link zum Gedenkgottesdienst