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Gastkommentar und Interview:Die Unklarheit über Woelkis Zukunft blockiert und lähmt das Kölner Bistum

Stadtdechant Dr. Wolfgang Picken in der "Welt" und der "Kölnischen Rundschau"
Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki
Datum:
22. März 2022
Von:
Stefan Schultz

Wo ist der Fahrplan für die Probezeit?

Gastkommentar, "Die Welt" vom 17. März 2022

Es ist unverständlich, dass der Vatikan eine klare Entscheidung über Kardinal Woelki vermieden hat. So geht die Hängepartie weiter: Bei jeder Gelegenheit drohen in Köln nun neue Skandalisierungen und weitere Kirchenaustritte. Wie so ein Neuanfang gelingen soll, ist unklar.

Man hätte sich im Erzbistum Köln mit dem Ende der Auszeit von Kardinal Rainer Woelki Klarheit für die Zukunft des mitgliederstärksten deutschen Bistums gewünscht. Viele in Kirche und Gesellschaft hatten angenommen, dass ein personeller Neustart möglich würde. Andere, vermutlich eine Minderheit, hofften, der Erzbischof werde einfach in sein Amt zurückkehren und weitermachen.

Interview, "Kölnische Rundschau" vom 19. März 2022

Raimund Neuß hat mit Bonns Stadtdechanten Wolfgang Picken über die drängendsten Fragen gesprochen.

In Unternehmen dauern Probezeiten mal drei, mal sechs Monate. Was meinen Sie, wie lange sollte die Probezeit für Kardinal Woelki im Erzbistum Köln dauern?

Mir fehlt eine Information darüber, wann Kardinal Woelki sein Rücktrittsangebot dem Papst vorgelegt hat. Auch ist mir nicht bekannt, wie der Vatikan dieses Angebot aufgenommen hat und wie er damit verfahren wird. Deshalb ist es gewagt, von einer Probezeit für den Kardinal zu sprechen, und macht es wenig Sinn sich hier an weiteren Spekulationen zu beteiligen. Der Erzbischof ist im Amt. Nur das ist gegenwärtig Fakt.