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Ria-Maternus-Platz:Bonns Stadtdechant zu Kunstprojekt „Laurelle“ auf dem Vorplatz des Godesberger Bahnhofs

Entscheidung der Kunstkommission: „Keine gute Werbung für Bonn!“
Datum:
14. Juni 2023
Von:
Stefan Schultz

Bonns Stadtdechant Dr. Wolfgang Picken hat wenig Verständnis für die Entscheidung der Kunstkommission der Stadt Bonn zum geplanten Kunstwerk „Laurelle“ auf dem Ria-Materna-Platz vor dem Godesberger Bahnhof. „Warum hat man die Fragen nach dem Material und dem Standort des Kunstwerks nicht vorher mit der Stiftung für Kunst und Kultur e.V. intern geklärt, statt sie jetzt öffentlich aufzubringen?“, fragt Dr. Picken. Die Rahmenbedingungen seien seit Monaten bekannt. Die jetzt geäußerten Bedenken der Kunstkommission vermittelten wenig engagiertes Interesse an der Umsetzung der vorliegenden Idee. Sie riskierten, dass die herausragende Aufwertung des Godesberger Bahnhofvorplatzes durch das Kunstwerks eines weltweit renommierten Künstlers wie Jaume Plensa nicht zustande komme. „Wenn der Künstler oder die Stiftung das Projekt zurückziehen, wäre das ein großer Schaden für Bad Godesberg“, so der Stadtdechant, der mehr als fünfzehn Jahre Pfarrer von Bad Godesberg war.

Bitte mehr Wohlwollen

Man vermisse eine deutliche Aussage der Kunstkommission darüber, dass man zuerst froh sei, wenn es zur Aufstellung dieses Kunstwerks komme. „Der Stadt Bonn stünde es gut zu Gesichte, einer solchen Initiative, die ein Kunstwerk im Wert von 1,2 Millionen Euro im öffentlichen Raum präsentieren will, mit mehr Wohlwollen zu begegnen. In Zeiten leerer Haushaltskassen sollte ein Kunstprojekt, das Bürger finanzieren und die Stadt kein Geld kostet, auf konstruktivere Unterstützung treffen. „Die Stadt Bonn müsste gute Ideen aus der Zivilgesellschaft motivierter ermöglichen. Auch würde man sich mehr direkte Kommunikation und Geschwindigkeit bei politischen Entscheidungsprozessen wünschen,“ so der Bonner Stadtdechant weiter. Man provoziere sonst, dass immer mehr Bürger das Interesse an der Mitgestaltung der Stadt Bonn verlieren. Eine solch schwerfällige Vorgehensweise der städtischen Verwaltung wirke weder einladend noch motivierend. „Das ist keine gute Werbung für Bonn und steigert nicht die Lust der Bürgerinnen und Bürger an Partizipation und Engagement“, resümiert Dr. Picken.

Kunstaustellung im Bonner Münster

Das Stadtdekanat Bonn und die Stiftung für Kunst und Kultur e.V. hatten zur Eröffnung des Bonner Münsters im Winter 2021 gemeinsam die Ausstellung „Licht und Transparenz“ in der Basilika umgesetzt. Die Ausstellung mit Werken von Gerhard Richter, Tony Cragg, Heinz Mack, Monica Bonvicini und Mariele Neudecker war eintrittsfrei zugänglich und zog fast 100.000 Besucher an. „Die Ausstellung „Licht und Transparenz“ wurde in nur wenigen Wochen mit der Stiftung für Kunst und Kultur e.V. geplant, umgesetzt und von ihr finanziert. Hier wurde bewiesen, was an Qualität, Geschwindigkeit und guter Kooperation zugunsten von Kunst und Kultur in der Stadt Bonn möglich ist“, erklärt Bonns Stadtdechant.