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Bonner Münsterplatz:Bonner Initiativen setzten Zeichen für humane Asyl- und Migrationspolitik

Bundesweite Aktion „Rettungskette für Menschenrechte“
Konstanze Nolte, Integrationsbeauftrage im Stadtdekanat Bonn
Datum:
26. Sep. 2022
Von:
Stefan Schultz

Ein Bündnis mehrerer Bonner Initiativen war am Samstag, dem 24. September, ab 13:30 Uhr auf dem Münsterplatz aktiv, um ein Zeichen für die Achtung der Menschenrechte Geflüchteter zu setzen. Ein symbolischer Rettungsring aus Menschen sollte die Forderung nach Seenotrettung und sicheren Fluchtwegen zum Ausdruck bringen.

„Allein in diesem Jahr sind schon mehr als 1.160 Menschen im Mittelmeer ertrunken. Das Mittelmeer gehört zu den tödlichsten Grenzen der Welt. Auch auf anderen Fluchtrouten wie der Balkanroute oder an der polnisch-bellarusischen Grenze sind geflüchtete Menschen immer wieder Menschenrechtsverletzungen und Gewalt ausgesetzt. Dennoch gibt es kaum einen öffentlichen Aufschrei. Dagegen gehen wir auf die Straße“, erklärte Konstanze Nolte von der Aktion Neue Nachbarn die Motivation der Organisator*innen für die Aktion. 

Die Aktion war Teil der bundesweiten Aktion Rettungskette für Menschenrechte. In ganz Deutschland fanden am 24. September verschiedene Protestaktionen gegen die Menschenrechtsverletzungen an den europäischen Außengrenzen statt. In Bonn riefen die Aktion Neue Nachbarn im Erzbistum Köln, der Verein Ausbildung statt Abschiebung (AsA) e.V., die Caritas Bonn, das Frauennetzwerk für Frieden, das Internationale Frauenzentrum und die Bonner Lokalgruppe der Seebrücke zu der Protestveranstaltung auf.

Das Bündnis forderte ein europäisches Seenotrettungsprogramm, ein Ende der Gewalt gegen geflüchtete Menschen, eine menschenrechtsorientierte Migrationspolitik und sichere Fluchtwege.

„Bonn ist seit 2018 laut Stadtratsbeschluss sicherer Hafen und setzt sich für eine solidarische und menschenrechtsorientierte Asyl- und Migrationspolitik sowie für Seenotrettung ein. Unser Protest kann neben einem Appell an die Entscheidungsträger*innen auf Bundes- und EU-Ebene auch als Ermutigung an die Stadt Bonn verstanden werden, dieses Engagement weiterhin fortzusetzen und zu verstärken“, sagte Rainer van Heukelum von der Seebrücke Bonn.

Bei der etwa einstündigen Aktion auf dem Münsterplatz wurde zunächst durch einige Redebeiträge auf die aktuelle Situation aufmerksam gemacht und anschließend mit allen Teilnehmenden in Form einer kreisförmigen Menschenkette eine symbolische Rettungskette geformt.