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"Synodaler Weg - Letzte Chance?":Ambivalente Betrachtung

Stadtdechant Dr. Wolfgang Picken ist mit einem Beitrag in dem Buch "Synodaler Weg - Letzte Chance? Standpunkte zur Zukunft der katholischen Kirche" vertreten.
Im Buch 'Synodaler Weg - Die letzte Chance?' ist ein Beitrag von Stadtdechant Dr. Wolfgang Picken enthalten.
Datum:
3. Feb. 2021
Von:
Ayla Jacob

Der Synodale Weg der katholischen Kirche in Deutschland sucht seit dem 1. Advent 2019 nach Schritten der Erneuerung und der Rückgewinnung von Vertrauen nach den Missbrauchsfällen. Michaela Labudda und Marcus Leitschuh, beide Mitglieder der Vollversammlung des Synodalen Weges, haben ein Buch mit Stimmen aus und über den Synodalen Weg und zur Zukunft der Kirche herausgegeben. Der Titel: „Synodaler Weg - Letzte Chance? Standpunkte zur Zukunft der katholischen Kirche“. Teil des Projektes ist auch Stadtdechant Dr. Wolfgang Picken, Delegierter des Priesterrats im Erzbistum Köln in der Synodalversammlung.

In seinem Buchbeitrag betrachtet Picken den Synodalen Weg ambivalent. Er glaube an Chancen, wenn man sich auf zwei Dinge fokussiert: möglichst integrativ zu sein und sich im Wesentlichen auf das zu konzentrieren, was wir verändern können. „Ich befürchte, dass der Synodale Weg durch Veränderungsprozesse mehr Heil und Fortschritt für die Kirche verspricht, als er in Summe bringt. Nachher hat man das Vorhandene zerschlagen, aber kaum etwas daneben aufgebaut“, so Picken. Ihm fehlt die „Wertschätzung gegenüber 2000 Jahren Lehre der Kirche. Behält man die nicht, wird am Ende der Synode die Glaubwürdigkeit der Kirche kollabieren.“ Man müsse sich klarmachen, "dass man von Deutschland aus das ändern kann, was unter die Macht der Bischöfe fällt. In diesem Bereich bestehen viele Möglichkeiten zur Veränderung. Zum Beispiel bei der Frage, wie sich Laien bei der Wahl ihrer Pfarrer oder Bischöfe beteiligen können", so der Stadtdechant. Anders sehe es bei den Dingen aus, die unter die Kompetenz der Weltkirche fallen. Der Synodale Weg trete mit dem Anspruch auf, auch sie grundlegend zu reformieren. "Was aber geschieht, wenn wir Reformen anstoßen, Rom aber nicht mitgeht? Wie wollen wir dann als deutsche Kirche weiterleben?"

Der Erscheinungstermin des Buches zur geplanten „Halbzeit“ des Synodalen Weges ist bewusst gewählt. „Uns als Herausgebenden ist wichtig, den Weg vor etwaigen Beschlüssen transparenter werden zu lassen“, so Labudda. Ihre Beobachtung sei, dass sich in der Kirche und beim Synodalen Weg nicht zwei Blöcke gegenüberstehen. „Es gibt freilich medial aufgebauschte Scheinriesen“, sagt Leitschuh. Deshalb stärke diese Veröffentlichung den ehrlichen Dialog und biete Basiswissen zum Mitreden. Ganz aktiv wird der Dialog zu den Themen des Buches unter www.facebook.com/synodalerwegletztechance angeregt.

 

Das Buch: Michaela Labudda / Marcus Leitschuh (Hg.): Synodaler Weg – letzte Chance?, Bonifatius Verlag 2021, 18,90 Euro, ISBN 978-389710-873-8